Zu Besuch im „Gemischtwarenladen“
von Katharina Brand-Parteck
Dahm und Obrok im Gespräch mit AWO-Geschäftsführung
Die eine geht, die andere kommt.
Der Kontakt und die Gespräche sind nie abgerissen, aber während der Corona-Pandemie waren die persönlichen Treffen mit der AWO trotzdem sehr selten.
„Endlich können wir uns wieder treffen“, freuten sich der SPD-Landtagsabgeordnete Christian Dahm und Kandidat Christian Obrok. Beide brachten zum Gesprächstermin mit Gisela Kucknat und Hilke Meier jeweils einen Blumenstrauß mit: Um Kucknat alles Gute für Ihren kürzlich angetretenen Ruhestand zu wünschen und um Hilke Meier als neue Geschäftsführerin zu begrüßen.
Nach 14 Tagen im Ruhestand, kann Kucknat nach eigener Aussage aber noch nicht so ganz abschalten. „Natürlich ist das kein Abschied von heute auf Morgen. Ich stehe Hilke Meier natürlich weiter mit Rat und Tat zur Seite.“ Meier habe auch schon viele Ideen entwickelt, die Kucknat ausdrücklich unterstützt. „In den nächsten 15 Jahren, die vor mir liegen, möchte ich mit dem tollen Team der AWO viel bewegen. Es gibt so viele Themen, die die Menschen bewegen.“ Das trifft es bei der AWO genau auf den Punkt: Giesela Kucknat bezeichnet die AWO liebevoll als „Gemischtwarenladen.“ Man kann als Geschäftsführerin nicht überall Fachfrau sein, aber in unserem Team gibt es ganz viele Spezialisten für alle Bereiche.
Themen, die Hilke Meier anpacken will, sind allerdings zu genüge vorhanden: Es gibt bei der AWO nicht überall eine Verbindung von der hauptamtlichen zur ehrenamtlichen Mitarbeit: „Das können wir verbessern.“ Außerdem sei es schwer in den Ortsvereinen Nachfolgerinnen und Nachfolger zu finden. Wie in so vielen anderen Vereinen, gibt es auch bei der AWO einen gewissen Mitgliederschwund, den Corona noch einmal beschleunigt hat.
In dem Zusammenhang bereitet auch die Tagespflege etwas Sorge – Wird es wieder so wie vor Corona?
Ein Thema, das Hilke Meier ganz besonders am Herzen liegt, ist die Weiterentwicklung des Offenen Ganztags.
„Viele Einrichtungen leiden schon jetzt unter Platzmangel. Im Zuge des Rechtsanspruchs auf einen OGS-Platz, werden es immer mehr Kinder. Wir brauchen hier dringend Räumlichkeiten“, so Meier. Die AWO ist Träger von 10 Offenen Ganztagen in Enger und Hiddenhausen. Wenn es nach Hilke Meier geht, kann sich die Zahl gerne noch erhöhen. Was sich allerdings ändern sollte: Die Voraussetzungen!
Christian Dahm pflichtet dem bei: Die OGS hat sich bewährt. Das ist und bleibt ein Bildungsauftrag. Wir haben es aber nie geschafft, das Ganze gesetzlich zu verankern. Es gibt eine Mischfinanzierung und keine Standards - Jede OGS ist anders. Da müssen wir dringend ran.“ Christian Obrok bestätigt: „Wir brauchen klare Regelungen mit allen Trägern und Kommunen. Und wir brauchen Gesetze und nicht nur Erlasse. Auch im Hinblick auf die Vergütung der Angestellten. Das muss im Interesse des Bildungsauftrages passieren.“
Beide Politiker wollen zu diesem Thema im Gespräch mit der AWO bleiben.