„Opa ist schuld!“ – Herforder Schüler Julian Kerkhoff vertritt Christian Dahm beim Jugend-Landtag NRW
von Katharina Brand-Parteck
Drei Tage Politik hautnah
Erst 16 Jahre alt und schon mitten in der großen Politik: Der Herforder Gymnasiast Julian Kerkhoff übernimmt in diesem Jahr den Platz des Landtagsabgeordneten Christian Dahm (SPD) beim Jugend-Landtag Nordrhein-Westfalen. Drei Tage lang wird der Schüler des Friedrichs-Gymnasiums in Düsseldorf Abgeordnetenluft schnuppern, debattieren, Anträge einbringen und Politik hautnah erleben.
„Ich bin zwar nicht so der Mensch für die große Bühne“, sagt Julian mit einem Lächeln, „aber ich habe mich darauf eingestellt, dass ich auf jeden Fall während des Jugendlandtags etwas sagen und meine Meinung einbringen werde.“
Und Meinungen hat der 16-Jährige einige. Vor allem zu Themen, die junge Menschen betreffen. Ihm ist wichtig, sich für Jugendliche relevante Themen einzusetzen, aktuelle Probleme anzusprechen und auf Missstände aufmerksam zu machen. „Ich möchte mich gerne mit anderen Sichtweisen auseinandersetzen, sie verstehen, aber auch aufklären“, betont er. Besonders wichtig ist ihm dabei eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit.
Politisch ist Julian seit Kurzem selbst SPD-Mitglied. „Mein Opa ist schuld“, sagt er augenzwinkernd zu seiner Parteimitgliedschaft. „Wir haben viel diskutiert und das hat mich geprägt.“ Neben seinem politischen Interesse ist Julian vielseitig: Seine Lieblingsfächer sind Sport, Physik, Mathematik und Sozialwissenschaften, in seiner Freizeit zeichnet er und treibt regelmäßig Sport. Beruflich hat er sich noch nicht festgelegt, aber wirtschaftliche Themen faszinieren den Elftklässler: Mittelstand stärken, eine gerechtere Besteuerung großer Vermögen, erneuerbare Energien und nachhaltige Ernährung liegen ihm besonders am Herzen.
„Ich freue mich sehr, dass Julian meinen Platz im Landtag einnimmt“, erklärt Christian Dahm. „Der Jugend-Landtag ist eine großartige Möglichkeit, Demokratie als junger Mensch selbst zu erleben, Verantwortung zu übernehmen und Politik mitzugestalten. Dass Julian dabei so engagiert an die Sache herangeht, zeigt: Unsere Demokratie hat engagierten Nachwuchs.“
Julian ist schon voll dabei im politischen Geschäft und für Christian Dahm ein alter Bekannter: Im vergangenen Jahr hat er bereits ein Praktikum im Landtags- und im Wahlkreisbüro absolviert. In diesem Jahr durfte der Herforder auch selbst das erste Mal bei der Kommunalwahl seine Stimme abgeben - wenn man so will gleich ein dreifacher Einstieg in die politische Welt.
Hintergrund:
Der Jugend-Landtag NRW findet vom 13. bis 15. November in Düsseldorf statt und ist ein Format der politischen Bildung des Landtags Nordrhein-Westfalens. Jedes Mitglied des Landtags kann einen jungen Menschen aus dem Wahlkreis einladen. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen zwischen 16 und 20 Jahre alt sein und dürfen bisher noch an keinem Jugend-Landtag teilgenommen haben.
Rund 200 Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen übernehmen dabei für drei Tage die Plätze der Abgeordneten, beraten aktuelle Themen und erleben den parlamentarischen Alltag hautnah: Mit Fraktionssitzungen, Ausschusssitzungen und Expertenanhörungen. Höhepunkt ist die Plenarsitzung. Die Beschlüsse der Jung-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier werden im Anschluss an den Hauptausschuss des Landtags übermittelt. In den vergangenen Jahren debattierten die jungen Abgeordneten zum Beispiel über die Themen „Finanzbildung in der Schule“ oder „Mentale Gesundheit“.