Landtagsabgeordneter Christian Dahm empfängt Besuchergruppe aus dem Wahlkreis
von Katharina Brand-Parteck
Heimatverein Hücker-Aschen zu Gast im Landtag

Sonst sind sie in Hücker-Aschen zuhause. Dort kümmert sich der Heimatverein in erster Linie um den Erhalt der Windmühle und die Landschaftspflege im Ortsteil. Jetzt haben sich die Mitglieder des Vereins um ihre demokratische Weiterbildung in geselliger Runde bemüht.
Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Christian Dahm hat der Heimatverein den Landtag in Düsseldorf besucht. Zunächst erhielten die Gäste aus dem Kreis Herford einen besonderen Blick auf die Landeshauptstadt: Auf einer Rundfahrt durch die Stadt am Rhein.
Anschließend führte der Weg in den Landtag, wo die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die politische Arbeit des Landesparlamentes bekamen. Neben der Teilnahme an einer Plenarsitzung stand auch ein ausführliches Gespräch mit Christian Dahm auf dem Programm.
„Ich kümmere mich um das Geld“, bemerkte Dahm scherzhaft an und erklärte, dass er Mitglied des Haushalts- und Finanzausschusses ist. „Dort werden Entscheidungen getroffen, die unsere Städte und Gemeinden unmittelbar betreffen“, sagte Dahm zu Beginn der Diskussion. Als Haushalts- und Kommunalpolitiker machte er deutlich, dass die kommunale Handlungsfähigkeit für ihn oberste Priorität habe. „Die Kommunalwahlen sind entscheidend – denn hier wird entschieden, wer unsere Lebensrealität vor Ort gestalten kann.“
Die Themen, die den Gästen aus Hücker-Aschen unter den Nägeln brannten, kennt Dahm gut: „Unsere Verkehrs-Infrastruktur ist marode. Es gibt einen Investitionsstau von mindestens 50 Milliarden Euro in NRW. Straßen, Brücken, Schulen – der Nachholbedarf ist enorm.“ Dahm fordert deshalb mehr Investitionen in die öffentliche Daseinsvorsorge: „Wir dürfen nicht weiter auf Verschleiß fahren. NRW braucht einen Investitionsschub – für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land.“
Auch das Thema Wohnen wurde offen angesprochen. „Die Zahl öffentlich geförderter Wohnungen sinkt dramatisch. Wir brauchen dringend mehr Anstrengungen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sonst verlieren viele Menschen ihre Heimat in ihrer eigenen Stadt“, warnte Dahm.
Mit Blick auf den politischen Umgang in Zeiten wachsender Polarisierung stellte der Abgeordnete unmissverständlich klar: „Mit der AfD gibt es keinen Umgang – das sage ich ganz deutlich. Wer die Demokratie angreift, kann kein Partner sein.“
Auch der jüngste Anschlag in Bielefeld war Thema des Austauschs. „Solche Taten erschüttern uns alle. Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft und eine Politik, die klarmacht: Hass und Gewalt haben keinen Platz in unserem Land.“
Mit Sorge blickt Christian Dahm auf die Entwicklungen im Gesundheitsbereich: „Wenn die KVWL den kinderärztlichen Notdienst vom Kreis Herford nach Bielefeld verlegt, werden die Wege für die Eltern immer weiter. Gut, dass der Kreis Herford Ärztinnen und Ärzte auf dem Land unterstützt. Gesundheitsversorgung darf kein Standortnachteil sein.“
Die Besucherinnen und Besucher aus Hücker-Aschen zeigten sich beeindruckt von der Offenheit der Diskussion. „So konkret haben wir Politik selten erlebt“, lautete der Tenor zum Abschluss des Besuchs.