Kürzungen im Sport: Schwarz-Grün spart am falschen Ende
von Katharina Brand-Parteck
Christian Dahm und Christian Obrok fragen, wie sich die Kürzungen auf den Sport im Kreis Herford auswirken
Die schwarz-grüne Koalition hat in ihrem Haushaltsgesetzentwurf für das kommende Jahr 2024 Kürzungen in Höhe von über 7,3 Millionen Euro im Breitensport eingeplant. Damit gäbe es das zweite Jahr in Folge Einsparungen in diesem Bereich. Die Abteilung Sport ist in der Staatskanzlei von Ministerpräsident Hendrik Wüst angesiedelt. Dazu erklären Christian Dahm, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und Christian Obrok, heimischer SPD-Landtagsabgeordneter:
"Wir haben absolut kein Verständnis dafür, dass die schwarz-grüne Koalition bei der notwendigen Unterstützung des Sports in Nordrhein-Westfalen wieder den Rotstift ansetzt. Kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich hat eine so hohe soziale, gesundheitliche, integrierende und Respekt gebende Bedeutung wie der Sport. Während sich Ministerpräsident Hendrik Wüst eine Luxussanierung seiner Staatskanzlei in Millionenhöhe gönnt, wird er ausgerechnet in diesem sozialpolitisch hochrelevanten Aufgabenfeld zum Pfennigfuchser. Das ist eindeutig am falschen Ende gespart.
Projekte wie die Offensiven für Übungsleiter, Bewegung und Schwimmen werden komplett eingestampft. Zusätzlich werden viele Zuschüsse wie zum Beispiel für die Arbeit der Übungsleiter ohne jede inhaltliche Begründung um acht Prozent gekürzt. Und das in einer Zeit, in der Übungsleiter händeringend gesucht werden. Auch bei der Sanierung unserer Sportplätze ist dieser Haushalt eine Fehlanzeige: Die vollmundig angekündigte Wiederauflage des Programms ‚Moderne Sportstätte‘ kommt wieder nicht. Das Dach der Sporthalle bleibt undicht, damit Wüsts Staatskanzlei zum Palast umgebaut werden kann – ein unglaublicher Vorgang.
Neben den Kürzungen wird auch die geplante Überrollung einiger Haushaltsansätze – also keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr – den organisierten Sport hart treffen. Aufgrund der Inflation sind nicht nur Betriebskosten erheblich gestiegen. Auch die Beschäftigten im Sport sind dringend auf Tarifsteigerungen beziehungsweise Einmalzahlungen angewiesen. Die von der Landesregierung geplante Überrollung ist damit faktisch eine Kürzung von bis zu zehn Prozent. Viele Sportvereine werden Personal und Angebote reduzieren müssen.
Welche Auswirkungen die geplanten Kürzungen des Landessportplanes auf den Sport im Kreis Herford haben, fragen wir deshalb nun genauer in einer Kleinen Anfrage nach.
Konkret geht es uns vor allem um die Ausstattung unseres heimischen Kreissportbundes Herford.
Wir wollen wissen, wie sich die Veränderungen finanziell niederschlagen. Außerdem fragen wir, wie die Landesregierung sicherstellen will, dass die geplanten Kürzungen nicht zu einem Verlust an Sportangeboten im Verantwortungsbereich des Kreissportbundes Herford führen. Zudem fragen wir nach den Plänen, wie ehrenamtliche Trainer und Übungsleiter mit den geplanten Kürzungen gehalten werden sollen.
Ihr Engagement ist für den Sport unverzichtbar. Zudem wäre es wichtig für die Vereine zu wissen, wie künftig die geplanten Streichungen im FSJ oder BFD kompensiert werden können.
Die Landesregierung hat vier Wochen Zeit zur Beantwortung der Kleinen Anfrage.“