Jugendlandtag 2023: Oliver Szyszka vertritt Christian Dahm im Parlament
von Katharina Brand-Parteck
Erlebnisbericht über Teilnahme am Jugendlandtag
Ende November hat im Landtag von Nordrhein-Westfalen der Jugendlandtag stattgefunden. Junge Menschen zwischen 16 und 20 Jahren durften dabei die gewählten 195 Abgeordneten des Landtags vertreten. Jede/r Abgeordnete konnte eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer ins Rennen schicken. Insgesamt haben seit 2008 rund 2.600 junge Menschen aus allen Teilen von Nordrhein-Westfalen mitgemacht, darunter auch viele junge Menschen aus dem Kreis Herford. Für Christian Dahm hat Oliver Szyszka (19 Jahre) aus Herford in diesem Jahr teilgenommen und Dahms Platz im Plenarsaal mit der Nummer 2 eingenommen. Hier ein persönlicher Erlebnisbericht:
„Am Wochenende des 17.11.2023 hatte ich die Ehre den SPD-Landespolitiker Christian Dahm in Düsseldorf als Jugendlandtagsabgeordnete* zu vertreten und gemeinsam mit anderen Jugendlichen, die Arbeit im Landtag besser kennen zu lernen. Nach der spontanen Fahrt in einem Bulli aufgrund von Bahnstreiks, kamen drei andere Jugendliche aus der Umgebung und ich um etwa 12 Uhr im Landtag an und erhielten eine Führung, in der wir sehr viel Insiderwissen vermittelt bekommen haben.
Nachdem wir auch den Bereich der SPD-Fraktion bestaunen und auf den Stühlen im Fraktionsraum probesitzen durften, ging es auch schon bald mit dem Programm los: Für den ersten Tag stand das Demokratietraining an. Dafür teilte man uns in gemischte Gruppen ein, um mithilfe verschiedener Methoden zu klären, was Demokratie für uns ausmacht und wie eigentlich ein demokratischer Diskurs aussehen sollte. Dabei lernten wir uns in den Parteien innerhalb kennen. Flott ging es auch schon in den nächsten Programmpunkt: Die erste Fraktionssitzung. Dort haben wir uns als Fraktion konstituiert und geklärt, welche Personen die verschiedenen Ämter der Fraktion bekleiden sollten. Wir tauschten uns auch schon zu unseren ersten Ansichten über die zu beratenden Anträge aus: Der erste Antrag sollte den Fachkräftemangel durch Bezuschussung von Ausbildungsmessen bekämpfen und der zweite Antrag handelte von der Stärkung der politischen Bildung durch ein neues Fach an Schulen. Am Abend trafen sich dann alle Mitglieder des Jugendlandtags zum Austausch auf ein Willkommensgetränk. Dabei wurden wir auch von einigen Politiker*innen des Landtags besucht und konnten interessante Gespräche führen.
Am Zweiten Tag ging es dann richtig los: Expert*innenanhörung, dann Ausschusssitzung und 2 Fraktionssitzungen zur Koordinierung der Fraktionslinie: Eine intensive Phase der Debatte, des Lernens und des Organisierens. Hier habe ich verstanden, wie fordernd die Arbeit als Politikerin ist und wie viele kleinteilige Arbeitsschritte ein einziger Gesetzentwurf beinhaltet. Auch an diesem Abend gab es abends eine Möglichkeit ins Gespräch zu kommen: Bei Jazzmusik haben die Jugendabgeordneten nach einer Rede des Vize-Landtagspräsidenten gemeinsam zu Abend gegessen. Doch damit war der Tag nicht vorbei: Da wir in den Fraktionssitzungen entschieden haben, wer während der Plenardebatte am folgenden Tag eine Rede halten soll, mussten wir uns als Fraktion zusammensetzen und bis tief in die Nacht Reden schreiben. Bei diesem Teamwork sind wir uns wieder deutlich nähergekommen. Wir haben nicht nur als Jugendlandtagsabgeordnete gearbeitet, gefachsimpelt und diskutiert, sondern uns auch persönlich kennen gelernt.
Am letzten Tag ging es mit dem Highlight des Events weiter: Nach einer letzten Fraktionssitzung zur Aussprache der Fraktionen, ging es mit der Plenardebatte los: Gemeinsam mit den Abgeordneten der anderen Fraktionen stritten wir über die Anträge. Dabei gingen wir die Anträge mit harten Bandagen an und haben uns auch nicht davor gescheut, die anderen Parteien zu kritisieren.
Im Endeffekt beschloss der Landtag den ersten Beschluss mit etwas Bauchweh anzunehmen und den zweiten Antrag abzulehnen.
Hinterher trafen sich die Abgeordneten der Parteien und die Besucher*innen zum gemeinsamen Essen in der Kantine, in der wir nochmal über unsere Erlebnisse der letzten Tage gequatscht haben. Zuletzt wurden Fürbitten verlesen, zu dem auch Pastor*innen der katholischen und der evangelischen Kirche eingeladen waren. Nachdem dies abgeschlossen war, endete der Jugendlandtag offiziell.
Einige Eindrücke, die mir von diesem Ereignis besonders im Gedächtnis geblieben sind, ist die Vielzahl von Jugendlichen, die für die politische Arbeit brennen. Auch die Wortgewandtheit und Intelligenz der Teilnehmer*innen war sehr beeindruckend und hat mich hoffnungsvoll auf die Zukunft gestimmt.“
*Oliver benutzt die Pronomen (sie/ihr)