Gelebte Demokratie in Oetinghauser OGS
von Katharina Brand-Parteck
Christian Dahm liest zum Vorlesetag in Oetinghausen vor
Schmeckt das Essen in der OGS? Welche Kekse sollen gebacken werden? Wie kann der Fahrzeug-Container auf dem Schulhof besser sortiert werden? Gibt es genügend AG‘s? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Kinder in der Grundschule Oetinghausen.
In der OGS der AWO wird über all das demokratisch abgestimmt. Es gibt Gruppensprecher, Kinderkonferenzen und Teamtage. Demnächst soll es sogar ein Sprechertreffen beim Bürgermeister von Hiddenhausen geben. „Klar haben wir schon gewählt: Gruppensprecher und Klassensprecher zum Beispiel“, sind sich die Schülerinnen und Schüler einig.
Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Christian Dahm hat zum bundesweiten Vorlesetag den offenen Ganztag in der Paul Maar Grundschule, Außenstelle Oetinghausen, besucht.
„Das ist gelebte Demokratie! Ihr macht das hier schon genau richtig“, erklärt Dahm den Schülerinnen und Schülern.
Bei Toni aus der Orangenkiste aus dem Buch „Was ist Demokratie“ von Sally Lisa Starken und Tina Ruthe aus Bielefeld geht es um das gleiche Thema. Das Buch hatten sich die Verantwortlichen um OGS Leiterin Kerstin Jierchhoff passenderweise ausgesucht.
In der Orangenkiste leben Toni und die Kinder in einer Demokratie und entscheiden fair und gemeinsam, ob es ein Gemüsebeet oder einen Spielplatz geben soll!
Christian Dahm konnte den kleinen Zuhörinnen und Zuhören die komplette Geschichte vorlesen: „Ein super Buch mit zwei wichtigen Aussagen: Demokratie ist wichtig und Lesen/Vorlesen auch! Und je früher man sich mit beidem beschäftigt, umso besser! Deshalb nutze ich den bundesweiten Vorlesetag immer sehr gerne, um in Einrichtungen vorzulesen!
Gemeinsames Vorlesen verbindet und schafft Nähe. Außerdem ist es die wichtigste Voraussetzung, um selbst gut lesen zu lernen, bestärkt Kinder neugierig die Welt zu entdecken - und ist der Schlüssel für die Zukunft.
Gerne nutze ich aber vor Ort auch das Gespräch. Nicht umsonst habe ich mir die OGS der AWO in Oetinghausen ausgesucht.
Der offene Ganztag hat genauso einen Bildungsauftrag wie Kitas und Schulen.
Ich setze mich gerne für bessere Rahmenbedingungen, einheitliche Richtlinien und klare Regeln für die OGS ein! Da muss sich der Landtag kompromissbereit zeigen und gemeinsam gute Entscheidungen treffen - wie im Buch bei Toni in der Orangenkiste!“
Das anschließende Gespräch mit OGS Leiterin Kerstin Jierchhoff konnte auch zum gemeinsamen Austausch genutzt werden. Vor allem bedrückt die Verantwortlichen im offenen Ganztag derzeit die Personalsituation. Daher ist es umso unverständlicher, dass das Alltagshelferprogramm zwar für Kitas in die Verlängerung geht, nicht aber im OGS-Bereich. „Hier müssen wir dringend nachbessern“, sagt Christian Dahm. „Im Hinblick auf den kommenden Rechtsanspruch im OGS-Bereich und dem Fachkräftemangel in den Einrichtungen, besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf. Der Ganztag braucht endlich einheitliche Rahmenbedingungen.“