Der Weisse Ring muss bekannter werden

von Katharina Brand-Parteck

Christian Dahm will Opferschutz stärken

„Der Weisse Ring und seine Arbeit müssen bekannter werden.“ Diese Aussage nimmt der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Christian Dahm mit in seine politische Arbeit. Dahm hatte den Vorsitzenden Werner Martinato und seine Stellvertreterin Marion Schröder schön länger um ein Gespräch gebeten, das nun zustande kam.

Der Landespolitiker und gelernte Polizist wollte sich vor allem über die Arbeit des Weißen Rings informieren. „Der Weiße Ring leistet herausragende Arbeit im Bereich des Opferschutzes. Hier bei uns im Kreis Herford passiert das alles ehrenamtlich. Ich will mir ein Bild machen, wie es läuft und ob Hilfe benötigt wird“, so Dahm, der zum Gespräch auch Peter Bubig eingeladen hatte. Bubig war als Polizist selbst lange im Bereich des Opferschutzes tätig und konnte mit seiner Expertise hilfreiche Tipps geben.

„Uns hat noch nie jemand aus der Politik nach einem Treffen gefragt“, merkten Martinato und Schröder gleich zu Beginn an und freuten sich über die Wertschätzung, die ihrer Arbeit entgegengebracht wird. Viele Stunden ihrer Freizeit würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Beratung von Opfern verbringen.

„Man braucht harte Nerven für das, was man dort erfährt“, sagt Marion Schröder. Die Zusammenarbeit mit dem Kreis Herford, der Polizei und diversen Beratungsstellen würde aber gut funktionieren. Seinen Schwerpunkt legt der Weiße Ring in den Bereich Opferschutz und Prävention. Erst kürzlich wurde ein Projekt ins Leben gerufen, dass Jugendlichen die Gefahr von KO-Tropfen näher bringen soll.

Den größten Teil der Arbeit würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weißen Rings für den Bereich häusliche Gewalt und sexuelle Gewalt gegen Kinder aufbringen. Im vergangenen Jahr behandelten sie insgesamt 120 Fälle. Im aktuellen Jahr sind es bereits 21 Fälle, die das kleine Team von 6 Leuten bearbeite.

Es sei vor allem schwierig neue Leute zu finden, sagt Werner Martinato: „Wir können nicht irgendjemanden zu den Opfern schicken. Im Vorfeld muss eine fundierte Ausbildung gemacht werden. Alles ehrenamtlich.“

Christian Dahm will dabei helfen, die Bekanntheit zu steigern. „Der Opferschutz nimmt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft ein. Opfer von Gewalt verdienen einen besseren Schutz. Der Weiße Ring knüpft dort an, wo der Polizei häufig die Hände gebunden sind.“

Um den Opferschutz und die Position des Weißen Rings zu stärken, will Dahm in Zukunft vor allem Türöffner sein: „Ich helfe gerne bei der Unterstützung von Projekten und bei der Suche nach finanziellen Partnern, die die wichtige Arbeit des Weißen Rings unterstützen wollen.“